Dürfen wir vorstellen: Wir sind der Goldegg Verlag und wir machen Bücher. So weit, so klar. Und natürlich sollen diese Bücher im Mittelpunkt stehen, was auch immer wir tun. Doch unsere Bücher gäbe es nicht, würde nicht dieses Unternehmen dahinterstehen. Ein Unternehmen mit Geschichte, Höhen und Tiefen, verrückten Anekdoten und einer besonderen Beziehung. Diese Geschichte wollen wir hier und heute beginnen zu erzählen.
Von unserem Geschäftsführer Elmar Weixlbaumer:
„Vor etwa 20 Jahren entstand in der Wiener Goldeggasse der Goldegg Verlag. Im Vergleich zu den alten Traditionsverlagen keine lange Zeit, für uns ein halbes Menschenleben. Rückblickend könnte man sich natürlich fragen, was hat uns geritten in die Kulturbranche, speziell die Buchbranche, einzusteigen? Gäbe es da nicht lukrativere Gewerbe wie Hedgefonds oder Energydrinks?
Nüchtern betrachtet als Homo oeconomicus, ergibt das Ganze natürlich überhaupt keinen Sinn: Warum sollte jemand in ein Gewerbe einsteigen, dass wenige Produkte im Jahr auf den Markt bringt, diese um ein paar Euro Verlagserlös anbietet und das in einer Auflagenhöhe eines Bugatti Veyron? Letzterer hingegen geht um eine gute Million Euro pro Stück an seine Kunden.
Warum also haben wir Goldegg gegründet? Vielleicht weil man sich als Autor, der ich bin, dann die lästige Verlagssuche erspart? Das behaupten zumindest manche Stimmen. Das ist aber falsch, denn die gelungene Verlagssuche ist ja nur ein kleiner Meilenstein zum Erfolg eines Autors. Der Lackmustest ist nach einem Jahr der Blick auf die Absatzzahlen. Erst dann weiß der/die Autor:in, ob sich von 105 Millionen deutschsprachigen Menschen eine signifikante Menge ein paar Wochen mit seinem oder ihrem Buch beschäftigen und 20 Euro dafür ausgeben wollten. Da ist es unerheblich, ob das Werk bei einem großen Industrieverlag, beim handverlesenen Regionalverlag oder im Eigenverlag erschienen ist.
Die Wahrheit liegt wohl in der Liebe zu Büchern. Als Verleger gibt man das Schreiben der Bücher meist anderen in die Hand, dafür kann er sich auf das Verlegen konzentrieren. So kann er viel mehr Wissen und Erfahrung verarbeiten, als ein einzelner Autor in seinem Leben sammeln könnte.
Ein kluger Mensch hat einmal gesagt, als Verleger sitzt du erste Reihe fußfrei vor den Größen aus Bildung, Kultur, Wirtschaft und Politik. Du bist auf Du und Du mit allen Zeitgenossen, die wirklich etwas verstanden haben, etwas bewegen wollen und können. Ein Privileg, das uns bewusst ist und wir täglich aufs Neue schätzen. Wie wir im Verlag manchmal sagen: Gäbe es unsere Bücher nicht, müssten wir sie tatsächlich verlegen, so spannend sind sie.
Wer am Abend vom Verlag müde nach Hause geht, weiß, wir haben etwas geschaffen. Es gibt einen Beweis unserer täglichen Arbeit und diese Beweise stehen für alle Ewigkeit in den National-, Stadt- und Universitätsbibliotheken. Auch das ist ein Privileg und wenn wir uns an das erinnern, dann wissen wir, wie gut es war, Goldegg gegründet zu haben.“
Wir hoffen, mit diesem Beitrag ein paar spannende Einblicke hinter die Unternehmenskulissen geboten zu haben. Freuen Sie sich auf weitere Anekdoten zur Geschichte unseres Verlags.
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